Celina Leffler
Große Athletenfelder, Disziplinenvielfalt, frühlingshafte Temperaturen auf der einen Seite, andererseits aber starke Wechselwinde, die den Läufern und Springern ziemlich zu schaffen
machten - so erlebten die Teilnehmer die diesjährige Bahneröffnung von Herdorf.
Eine erfreulich große Zahl an Teilnehmern stellte sich wieder in Herdorf ein: Etwa 140 Athleten aller Altersklassen von 10 bis 80 Jahren waren dabei. Ein Trend, der seit zwei Jahren zu beobachten ist. Besonders überraschte die zunehmende Zahl an Kindern und Jugendlichen, die den Drei- oder Vierkampf absolvierten. Erstmals seit vielen Jahren wurde für die Altersklasse U12 auch wieder eine 4x50 Meter-Staffel angeboten, die von den Kindern enthusiastisch angenommen wurde. Es scheint sich auch der Eindruck zu bestätigen, dass im Bereich der Allerjüngsten das Leistungsniveau wieder steigt. Besonders gute Ergebnisse sind von einzelnen Athleten der U16 zu verzeichnen. Mira Schlosser knackte im Vierkampf die 2000-Punkte-Marke, eine Leistung, die vor ihr nur ganz wenige W15-Athletinnen absolviert hatten, und dabei ist dieser Wert noch ausbaufähig, wenn man an den Gegenwind beim Lauf und die verschenkten Zentimeter am Weitsprungbrett denkt. Lucas Schuhen verbesserte sich signifikant in Sprint und Kugelstoß, bevor er verletzt aufgeben musste. Julia Stinner überwand erstmals die Fünfmetermarke im Weitsprung (5,07m), und Maggy Muhl lag mit 4,91m nur knapp darunter.
Die Laufdisziplinen waren durch den starken, meist in die Gegenrichtung blasenden Wind erheblich beeinträchtigt, sodass vergleichsweise wenig Bestzeiten heraussprangen. Besondere Erwähnung findet aber die Premiere von Lea Lemke über die 100m-Hürdenstrecke, bei der sie die Qualifikationsnorm für die Süddeutsche Meisterschaft unterbot. Auch die 800m-Läufer bewährten sich: Andreas Freidhof (2:01,02), Kibreab Birhane (2:04,83) und der gerade 16-jährige Samir Förster (2:09,05) verbesserten sich jeweils um einige Sekunden. Patrizia Müller (U20) war die einzige LG Sieg-Sprinterin, die unter dreizehn Sekunden lief (12,91s), und auch der letztjährige U18-Rheinlandmeister Joshua Zimmermann, der jetzt in der U20-Klasse startet, konnte sich schon sehr früh in der Saison über die 400m-Strecke steigern (52,33s).
Auch die Gäste aus den umliegenden Vereinen waren erfolgreich. Der U23-Junior Hendrik Rössler (SuS Olfen) stieß die 7,26-Kilo-Kugel auf 14,34m und überbot damit die DM-Quali für Leverkusen. Die ehemalige Jugendweltmeisterin und letztjährige Deutsche Hallenmeisterin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause), die nach langer Wettkampfunterbrechung wieder am Start war und gleich vier Disziplinen bestritt, konnte sich in Kugelstoß (14,72m), Hürdenlauf (13,82s) und Weitsprung (6,13m) auszeichnen.
Bild oben: Eine Klasse für sich ist Celina Leffler nicht nur über die Hürden. Bei ihrer ansteigenden Form kann sie dieses Jahr im Siebenkampf bundesweit ein gewichtiges Wort mitreden.
Nachtrag: Weitere erfüllte Qualinormen
Neben Lea Lemke für den Hürdenlauf der WJU18 haben in Herdorf weitere Athleten Normen erfüllt. Für die Süddeutsche in Wetzlar bzw. Ingolstadt können sich mit ihren Werten von der Bahneröffnung anmelden:
Mira Schlosser (W15, 100m, Hoch), Julia Stinner (Weit, Hoch), Margerita Muhl (beide W14, Hoch), Lucas Schuhen (M15, 100m).
Für das Landesjugendsportfest mit RPM am 9. September in Schweich sind in der U14 vorzeitig qualifiziert: Elias Schmitt (M12, Dreikampf, Hochsprung), Lea Jung (W13, Hochsprung).
Lea Lemke (U18, Speer), Nele Schneider (U18, Kugel und Speer) sowie Britta Kebschull (U18 und U20, Hammer) hatten die Bedingungen für die SDM bereits im Vorfeld erfüllt. Weitere Athleten dürfen aufgrund ihrer Leistungen von 2016 teilnehmen. Die Gesamtübersicht auf der Statistikseite unter Erfüllte Qualinormen. (gb)
Bericht der DJK Herdorf mit großer Bildergalerie