Johannes Kölbach
Eine gute Titel- und Medaillenausbeute gab es auch dieses Mal wieder bei der RM Block in Bad Ems. In der Altersklasse U16 gewann Maggy Muhl nach ihrem Vorjahressieg im Vierkampf auch
beim Block Sprint/Sprung. In der U14 gab es zwei Rheinlandtitel, die sich streng genommen Rheinlandbestentitel nennen müssten. In der LG Sieg haben wir auf solche Spitzfindigkeiten noch nie viel
gegeben, und so sind diese bei uns auch als Meister bezeichnet. Nicht erwartet war der Erfolg für Johannes Kölbach, der sich in der M12 recht souverän gegen Jonas Fuhrmann im Block Wurf
durchsetzte. Zudem gewann die elfjährige Laura Klein auch den Block Wurf bei den 12-jährigen Mädchen. Die Mitfavoriten Mira Schlosser und Lucas Schuhen verpassten den angepeilten
Titel.
Insgesamt gab es für die LG Sieg neun Podestplätze.
Obwohl als aktuelle Vierkampfmeisterin angereist, war der Sieg von Maggy Muhl am wenigsten erwartet worden. Zu übermächtig die Konkurrenz, die vorwiegend aus einer Athletin besteht: Hannah Kray (TSV Moselfeuer Lehmen) hat bis zum letzten Jahr in fast allen Einzeldisziplinen und natürlich im Mehrkampf die Nase vorne gehabt, wobei natürlich jetzt auch hier die Konkurrenz etwas enger zusammenrückt. Dennoch gilt sie einvernehmlich als die beste Leichtathletin der Altersklasse W14 im LVR. Auch in den eigenen Reihen hat Maggy starke Konkurrenz in Hannah Huhn und Julia Stinner. Maggy selbst hat nach ihrem fulminanten Antritt vor Jahresfrist erst einmal nicht ganz die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen können. Zur Meisterreife braucht es meist nun mal einige Jahre. Da war jetzt dann auch mal das Glück ein bisschen auf ihrer Seite. Hannah Huhn ist seit längerer Zeit angeschlagen und hatte erst gar nicht gemeldet - sie setzt die Priorität zunächst einmal im Team bei Jugend trainiert für Olympia an. Die aufstrebende Julia Stinner musste mit schmerzenden Prellungen nach einem Sturz passen, und am Wettkampftag erfuhren wir, dass auch Hannah Kray nicht teilnehmen konnte. Die Vorjahressiegerin Janine Hennrich (TG Konz) schließlich lief ihrer Vorjahresform hinterher und konnte nur im Hochsprung etwas zulegen. Damit war der Weg frei, und mit einer Punktzahl von 2230 gewann sie ziemlich deutlich, konnte sich aber mit den W14-Siegerinnen der Vorjahre (Mira Schlosser 2483, Lea Lemke 2714, Sarah Gilles 2344) nicht messen. Immerhin, dieser Sieg kann Auftrieb geben und lässt für die kommenden Aufgaben (Siebenkampf?) noch einiges mehr erwarten.
Johannes Kölbach, der bis Anfang dieses Jahres mit seinen Geschwistern mehr auf der längeren Lauftrecke zu sehen war, hat unlängst Gefallen an Wurf und Stoß gefunden. Und, obwohl er zuletzt beim Training mit der Kugel immer gut ausgesehen hatte, beim Wettkampf war dann der Wurm drin und es blieb meist bei 6,50 oder 6,70m. Das sah heute ganz anders aus. Mit einem Stoß über 7,81m und einer schönen Vorstellung über die 60m Hürden von 12,07s gelangen ihm echte Befreiungsschläge. Da musste auch der (gar nicht mehr so sehr) kleine und ein Jahr jüngere aufstrebende Jonas Fuhrmann passen, der ihm mit dem 75m-Sprint nur eine Einzeldisziplin abnahm. Diese beiden Wurftalente werden demnächst ihre auf Mehrkampf ausgerichteten Trainingsbemühungen verstärkt ausrichten. Sie können damit neben dem ebenfalls vielversprechenden M12-Athleten Elias Schmitt und den nachrückenden 2006- und 2007-Sportlern beiderlei Geschlechts ziemlich unmittelbar an die junge Tradition der jugendlichen Merkämpfer anknüpfen. Wir müssen sie nur bei der Stange halten... Zu diesen Hoffnungsträgern gehört auch Laura Klein, die eine gute Figur abgab, aber erwartungsgemäß sich noch nicht einreihen konnte in die Riege der ein Jahr älteren Mädchen. Immerhin war sie von den jungen Damen die einzige, die sich nicht nur an die Hürden, sondern auch an die ebenfalls anspruchsvollen Kugel- und Diskusdisziplinen herantraute, und so konnte ihr niemand den Titel beim Block Wurf in der Altersklasse W12 nehmen.
Einen ausgezeichneten Wettkampf hatten wir von unserem M15-Athleten Lucas Schuhen erwartet, und diesen auch geliefert bekommen. Leider hatte er in Constantin Fuchs einen wahrhaft grandiosen Ballwerfer vor sich, der mit dieser Disziplin seinen Rückstand aus Sprint plus Hürden plus Weitsprung mit einem Wurf über 73 Metern mehr als egalisierte und auch für den 2000m-Lauf favorisiert war. Von seiten der Punkte (Lucas hatte in allen vier Disziplinen neue persönliche Bestmarken aufgestellt) lagen jetzt beide der DM-Norm meilenweit voraus. Und so mussten sie "nur noch" die erforderliche Zusatzquali im 2000m-Lauf angehen, die bei 6:30 min liegt. Für Lucas, nicht gerade erklärter Langstreckler, ein schier aussichtsloses Unterfangen. Mit dem Startschuss setzte sich der Konkurrent sofort an die Spitze und erweiterte ständig seinen Vorsprung. Damit konnte Runde für Runde das Erreichen der Norm mitverfolgt werden, und am Ende standen für ihn nach einem kleinen Einbruch souveräne 6:27,80 auf der Anzeigetafel. Lucas hielt nur in der ersten Runde den Zeitplan ein und verlor dann Sekunde um Sekunde, bis eingangs der vierten von fünf Runden der Rückstand auf den Zeitplan auf fast eine Viertelminute angeschwollen war. Mit einer ungeheuren Energieleistung kam er am Schluss ganz nahe an sein Wunschergebnis heran, aber am Ende fehlten dürftige 3,57 Sekunden. Noch ist der Angriff auf diese Zeit möglich, denn die Zusatzquali kann auch in einem anderen Wettkampf und auch in der Disziplin 800m oder 3000m erbracht werden. Aber das wird alles sehr sehr schwer, zumal Lucas ja auch noch einmal den Angriff auf die Einzelnorm 300 Meter starten will.
Ebenfalls eine Glanzleistung erzielte Mira Schlosser, leider aber nur in einer von fünf Disziplinen. Nachdem Mira ungewohnte Schwächen in Sprint und Hürden aufzeigte und auch im Weitsprung und mit dem Speer ihre Hausmarken deutlich verfehlte, ging sie aber mit voller Konzentration an ihren geliebten Hochsprung heran und verbesserte sich um vier Zentimeter auf vielumjubelte 1,64m. Nun ist auch für sie die Quali für Bremen in greifbare Nähe gerückt. Zwei Zentimeter müsste sie noch draufpacken. Im Mehrkampf blieb sie deutlich hinter der Geheimfavoritin Emma Rollepatz (LG Rhein-Wied) zurück, die auch Federn lassen musste und die DM-Quali gleichfalls verpasste. Übrigens: Vollständig erzielte DM-Normen gab es an diesem Nachmittag nur in zwei Fällen: Constantin Fuchs und Hanna Kaiser (beide LG Bernkastel/Wittlich). Im letzten Jahr waren es acht gewesen.
Außer den zweiten Plätzen für Jonas, Lucas und Mira holte die LG Sieg noch weitere Podiumsplätze: Robin Cronrath wurde mit guten 2498 im Block Sprint/Sprung Zweiter der M15, Elias Schmitt, vor dem 800m-Lauf noch knapp in Führung, wurde ebenfalls Zweiter, und Lara Heinemann machte einen beherzten Wettkampf im Block Lauf der W13, der ihr den dritten Rang im großen Feld der 19 Athletinnen einbrachte. So manche andere Leistung scheint aber noch ganz schön ausbaufähig. Besonders an den speziellen Techniken steht noch eine Menge Arbeit an.
Qualinormen für die U14-RPM holten sich zudem:
- Johannes Kölbach im Mehrkampf und Kugelstoß,
- Lara Heinemann im Mehrkampf und über 800 Meter,
- überraschend Jara El Hassan über 800m.
- Elias Schmitt und Lea Jung hatten bereits Normen erzielt (s. Qualinormen).
Fazit zur Altersklasse U14: Auf der Ebene der LG Sieg wie auch des LVR finden sich noch reichlich Defizite in den Wurf- und Hürdendisziplinen. Dennoch zeichnen sich auch hier positive Tendenzen in Teilnehmerzahlen und Leistungen ab. Mittlerweile hat sich auch die Zahl der Beobachter vermehrt, die eine günstige Entwicklung der Jugendleichtathletik bei der ersten Generation der neuen KILA sehen. (gb)