Etwas überraschend hat Lucas Schuhen bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft der U20 in Hamm einen Landestitel im Weitsprung geholt. Mit seiner neuen Bestweite von 6,38 Metern fiel der Sieg sogar recht deutlich aus. Zudem gab es Silber und Bronze jeweils in Einzeln und in den Staffeln. Damit fiel die Bilanz besser aus als erwartet.
Viel mehr Athleten als bei der Rheinlandmeisterschaft drei Wochen zuvor an gleicher Stätte prägten das Bild dieser Landesmeisterschaft der U20 und U16. Bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze waren nicht nur die Athleten, sondern ganz besonders die Kampfrichter, die teilweise bis zu zehn Stunden meist ohne Pause aktiv waren, stark gefordert. Dazu kamen immer wieder kleinere Verzögerungen durch technische Pannen bei der Zeitnahme und der Internetanbindung. Dennoch ging eigentlich alles recht harmonisch über die Bühne. Die Veranstaltung konnte - bis auf das Fehlen der Urkunden bei den allerletzten Wettkämpfen - ordnungsgemäß über die Bühne gebracht werden, und der angestrebte Zeitrahmen wurde unterm Strich trotz der sehr engen Taktung bei den Laufwettbewerben nur geringfügig überschritten.
Das Leistungsspektrum war sehr unterschiedlich. Eine Goldmedaille konnte zum wiederholten Male Lucas Schuhen erringen. Er trat neben der Staffel nur im Weitsprung an und hatte dort auch nur drei gültige Sprünge. Der beste davon ging aber auf 6,38 Meter, womit Lucas die meist ältere Konkurrenz klar distanzierte: Der Verfolger kam gerade mal auf 6,19 m. Lea Lemke, wie Lucas aus der U18 hochstartend, überzeugte ebenfalls in einer ihrer Nebendisziplinen: Sie musste sich im 100-Meter-Endlauf mit einer Zeit von 12,84 s nur einer Mainzer Sprinterin geschlagen geben. Im Vorlauf hatte sie ihre persönliche Bestzeit bereits auf 12,59 s verbessert. Die dritte Medaille des Tages ging an Britta Kebschull, die im Diskuswurf Dritte wurde.
Die Staffelausbeute liest sich gut (Silber und Bronze), aber viel Konkurrenz gab es auch nicht bei den U20-Klassen. Nicht schlecht präsentierte sich die Staffel der WJU16, die bei acht angetretenen Teams Platz vier holte und mit 53,80 s ihre schwachen Auftritte aus den letzten Wochen vergessen machte. Auch sonst gab es gute Leistungen und persönliche Bestwerte, die nicht mit Medaillen honoriert wurden: Anna Ermert verbesserte ihre Saisonbestzeit im 100-Meter-Vorlauf beträchtlich (12,69) und egalisierte ihre Hausmarke von 2017, Julius Kölbach verbesserte sich im 800m-Lauf um 10 Sekunden, Julia Stinner, Hannah Huhn und Lara Heinemann konnten in einzelnen Disziplinen punkten. (gb)
Bild: Silber, Gold und Bronze gingen mal wieder an Lemke, Schuhen und Kebschull (hier beim LVR-Trainingslager in Saarbrücken)