Ein halbes Jahrhundert aktiver Leichtathletik-Sport und kein bisschen müde: Hans Jürgen Lichte und Franz Josef Schmidt bewiesen auch früh in diesem Jahr ihre Extraklasse im Seniorenbereich. Der kurze Weg nach Dortmund am ersten Märzwochenende hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Die LG Sieg Urgesteine Hans Jürgen Lichte und Franz Josef Schmidt (beide AK M70) gaben bereits in den 70iger Jahren ihr Debüt bei Deutschen Meisterschaften. Hans Jürgen Lichtes erste Einsätze erfolgten 1974 bei den Deutschen Staffelmeisterschaften bei den Junioren zusammen mit Günter Urrigshardt und Werner Tussing (6. Platz/3x1000 m) sowie bei den Männern zusammen mit Hans Jürgen Orthmann, Michael Köhler und Rüdiger Möhler (5. Platz / 4x800 m). Franz Josef Schmidt startete nach zwei Jahren Lauftraining erstmals 1978 bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften und belegte mit dem LG –Team zusammen mit Michael Koch und Klaus Orthen Platz 9. Ein Jahr später erzielte er mit dem Marathonteam mit Rainer Utsch und Bernd Böhmer Platz 11 sowie mit Klaus Orthen und Werner Tussing Platz 10 (25 km-Team). Soweit der Blick zurück. Aber auch heute, ein halbes Jahrhundert später, sind beide noch aktiv und das erfolgreich. Es ist schon einzigartig im Leichtathletikverband Rheinland, dass sich beide Athleten nach sehr erfolgreichem Durchlaufen der sich anschließenden verschiedenen Altersklassen, geschmückt mit zahlreichen Deutschen Meistertiteln im Seniorenbereich, auch in diesem Jahr wieder für eine DM qualifizieren konnten.
Hans Jürgen Lichte lief in Dortmund über 1500 m ein kontrolliert gleichmäßiges Rennen und steigerte Schmidts Kreisrekord um 15 Sekunden auf 5:54,16 min. Dies bedeutete den erhofften 5. Platz.
Franz Josef Schmidt (im Bild links mit W. Rentsch und G. Bartl bei der Siegerehrung) nahm die 800 m in Angriff. In der Vorbereitung hatte er bereits in Sindelfingen Anfang Dezember mit 3:51 min über 1000 m den Rheinlandrekord um 11 Sekunden verbessert. Zwei Wochen vor Dortmund blieb er bei den Hessischen Meisterschaften in Stadtallendorf über 3000 m (13:40 min) siegreich. Hier handelte er sich jedoch über die vielen Hallenrunden erhebliche Muskulaturprobleme ein, so dass er in Dortmund lediglich die 800 m für seinen 139. DM-Start seit 1978 wählte. Hiermit lag er genau richtig, denn in der letzten Runde konnte er vom Ende des siebenköpfigen Feldes noch bis zum Bronzerang vorsprinten und damit den Rheinlandrekord um 10 Sekunden verbessern (2:48,52 min).
Er errang damit die 92. Medaille bei Deutschen Meisterschaften (50xGold, 23XSilber und 19XBronze).
(fjs)